Donnerstag, 23. August 2012

Deutsches Frühstück in Stockholm

Jaa, die erste Nacht liegt hinter mir. Das Bett ist ein Traum. Zwei perfekt klein-große Kissen, ein Federbett (endlich kein Bettlaken mehr) und auch eine Zimmertemperatur, die zudecken zulässt. Wie in einer Wolke. Das Bett ist irgendwie hoch. Sitze jetzt gerade darauf und kann meine baumeln lassen. Jaaa, das kann ich bei fast allem auf dem ich sitze, weil meine Körpergröße der durchschnittlichen Körpergröße anno 1960 entspricht .. aber hier ist noch ein bissel mehr Platz unter den Füßen als sonst und auf eine verrückte Schwerkraft/Anziehungskraft zum Boden Verhaltensweise merke ich das.

Egal. Frühstück ist wie in Barcelona gewesen, nur dass hier

1. mehr zum Frühstück gehen
2. es mehr Auswahl und mein heißgeliebtes Gemüse (Paprika, Gurke, Tomate) gibt und nicht nur ödes Obst

Der Frühstücksraum ist leider etwas klein. Von daher waren alle Tische besetzt und ich hab dann einfach den netten oder auch nicht netten Mann der am Tisch saß in einem guten Englisch gefragt, ob noch Platz ist. Er saß an einem Vierertisch und hatte schon ne Mengebrotscheiben verdrückt. Da lag das einfach nahe... Er stammelte in Zeichensprache (ja, das geht auch) das zwei Plätze belegt seien. Super, dachte ich. Genau der richtige Tisch. Er sah aus, als ob er sich das auch fragte und ich frage mich dann immer ob ich irgendwas Pestartiges oder total ekliges habe, dass ich nicht sehen kann, weil ich es schon immer habe. So nen RIESEN Pickel vielleicht.

Naja. Ich hol mein Frühstück, setze mich hin und futter und da kommt seine Gang. Die Mutti (nicht seine, er ist der Papa) und seine Tochter (keine Ahnung... 16? 17? Zahnspange). Sehr lustig war, wie der Muddi das Gesicht aus dem selbigen fiel, als sie sah, dass ein Mädchen mit einem RIESEN Forunkel (dass das Mädchen anscheinend nicht sehen kann) einfach mit an ihrem Tisch sitz. Sie hat das dem Mann gegenüber auch vorwurfsvoll artikuliert (hat sich jedenfalls so angehört). Das waren auch die einzigen Indizien darauf, dass diese Familie aus meinem Heimatland kommt. Den Rest der Zeit haben die sich über Laute unterhalten. So wie man ja und nein in Lauten macht. Außerdem hat sich das Mädchen ganz schnell nur ganz wenig geholt um nicht neben mir zu sitzen. Die Mutter karrte auch ihr Essen ran und stellte dass dann immer zu ihrer Tochter. Die Tochter machte den Laut für NEIN und die Mutter dann auch, dann wurde das Tablett weggeschoben, auf den freien Platz neben mir. 

Dieser  Mörder RIESEN Forunkel muss ausgesehen haben, als ob er fast platzt. Denn die Mutter Quetschte sich lieber zwischen Mann/Frühstücksbuffett und anderem Tisch durch, als bequem hinter mir lang zu laufen und sich mit einem Laut zu setzen. 

Wenn uns jemand gesehen hat, dachte der wir sind eine 4-Mann Familie. Wir haben nämlich alle nicht geredet. Diese Laute sieht ja keiner.

Mir war das merkwürdigerweise nicht unangenehm, das lag sicher daran, dass es denen viel unangenehmer war als mir. Aber das werde ich nicht verstehen. Ich war ja weder aufdringlich, noch übermäßig gesprächig, in deren Welt kann ich auch kein Deutsch. Naja und ein Forunkel hab ich auch nicht. Mir auch egal, ich bin ja nicht hergekommen um eine Adoptivfamilie zu finden. Außerdem habe ich auf dem Weg nach draußen einen zweiten geheimen Frühstücksraum gefunden. Vielleicht geh ich morgen meinen imagenären Forunkel dort ausführen. 

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Gibt es noch Senf dazu??? Hat noch jemand Senf? Oder Staub? Jemand Staub? Staub? I <3 Little Britain ***